@Andrea Schnitzler - kosmetikfuchs.de

Pflanzenhaarfarbe: Natürlich Haare färben

Coloration mit natürlichen Farben

Sie wünschen sich intensive Farbergebnisse, glanzvolles Haar und eine natürliche Deckkraft aber ohne Chemie? Mit Pflanzenhaarfarbe liegen Sie im Trend. Denn während konventionelle Haarfärbemittel zuverlässig sind, können sie zu allergischen Reaktionen, Hautirritationen oder Haarbruch führen. Außerdem können herkömmliche Haarfarben auch krebserregende Stoffe enthalten. Der Verzicht auf schädigende Chemikalien und die Umstellung auf BIO Produkte steht für viele Menschen im Vordergrund. Natürlich Haare färben ohne Chemie erfordert zwar etwas mehr Zeit, lässt sich aber auch zu Hause einfach selbst durchführen. Warum die Entscheidung für Pflanzenhaarfarbe eine gute Alternative ist, lesen Sie in diesem Magazin Artikel.

 

Wie natürlich sind Haarfarben aus Pflanzen eigentlich?

Bereits in der Bronzezeit wurden Haarfarben aus Pflanzen hergestellt. Dazu wurden Früchte, Blumen und auch Gemüse verwendet.  Neben Henna wurden auch Auszüge aus Walnussblättern oder schwarzem Tee verwendet. Die heute noch gebräuchlichste Pflanze ist Henna. Echte Pflanzenhaarfarbe enthält zu 100% natürliche Inhaltsstoffe. Pflanzenhaarfarbe ist frei von Konservierungsmitteln, Peroxiden oder sonstigen chemischen Zusätzen.

Noelie Pflanzenhaarfarbe
@kosmetikfuchs – Andrea Schnitzler

Wie färbt Pflanzenhaarfarbe?

Im Gegensatz zu chemischen Varianten dringen Pflanzenhaarfarben nicht in die innere Struktur des Haares ein. Ein wichtiger Aspekt für das Colorieren mit Naturhaarfarbe ist, dass sich die Farbe beim Färbevorgang um das Haar herumlegt. Bei der chemischen Variante dringt die Farbe in das Haar ein, in die Cuticularschicht. Unter dem Mikroskop stellt sich das äußere des Haares wie eine dachziegelartige Konstruktion dar. Darunter liegen die Cuticularzellen.

Bei dauerhaften konventionellen Haarfärbemitteln, die 24 Wäschen überstehen, dringt die Haarfarbe mittels einer Oxidation ins Innere des Haares ein. Besonders Wasserstoffperoxid kann die Struktur des Haares schädigen.

Pflanzenhaarfarbe hingegen legt sich um die Lasur jedes einzelnen Haares. Dadurch entstehen Reflexe und ein besonderer Glanz, welches das Haar sehr natürlich aussehen lässt. Wenn Sie mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein sollten, wird ein weiterer Farbvorgang die Farbintensität erhöhen.

 

Vorher Nachher ergebnis färben mit Pflanzenhaarfarbe
@kosmetikfuchs – Antje Grun – gefärbt mit Noelie

Optimale Vorbereitung Ihrer Haare:

Jedes Haar ist anders, daher wird z.B. ein glattes, dünnes Haar leichter Farbe annehmen, als ein lockiges oder welliges Haar. Daher wird die Einwirkzeit in der Regel länger sein. Hier kann jeder seine eigenen Erfahrungen machen und lernen. Auch sehr strapaziertes Haar wird die Farbe schlechter annehmen. Wir empfehlen daher generell eine Probefärbung mit einer verkürzten Einwirkzeit.

Wenn Sie bereits Ihre Haare mit Naturkosmetik pflegen, wird Ihr Haar nicht mit Silikonen belastet sein. Silikone in konventionellen Shampoos legen Sich wie ein Film um die Haare und erschweren die Farbaufnahme der Naturhaarfarben. Für ein optimales Ergebnis befreien Sie vor der Anwendung mit Pflanzenhaarfarbe Ihre Haare von Rückständen, wie  z.B. Kalkablagerungen, Resten von Stylingprodukten und Fetten. Dazu eignen sich Tiefenreinigungs – Shampoos. Verzichten Sie auch vor der Färbung auf Styling Produkte, diese können einem guten Ergebnis entgegenwirken.

Reinigungsvorbehandlung

Wenn Sie noch silikonhaltige Shampoos benutzen, können Sie Ihre Haare mit einem entsprechenden Produkt vorbehandeln.

Silikonfreies Shampoo

Ist Ihr Haar stark strapaziert oder blondiert?

Auch bei strapaziertem oder blondiertem Haar ist die Vorbereitung ein äußerst wichtiges Instrument. Hier benötigen Sie unbedingt eine gute Vorbereitung. Struktur geschädigtes Haar kann eine unregelmäßige Färbung hervorrufen. Hierfür eignen sich spezielle Haaröle oder aufbauende Haarpflegekuren. Am besten bereits einige Tage vor der Anwendung.

Haaröl

 

Pflanzenhaarfarbe richtig auftragen:

Je nachdem, für welchen Pflanzenhaarfarben Hersteller Sie sich entscheiden, wird die Handhabung unterschiedlich sein.

  • Für alle gilt aber: Vor der ersten Anwendung eine Probesträhne färben. So können Sie auch die Einwirkzeit besser bestimmen und sind vor Überraschungen gefeit.
  • Auch dies gilt für alle Hersteller: Wie auch bereits bei der konventionellen Haarfarbe gilt hier: Schützen Sie Ihre Kleidung vor Flecken. Auch Naturhaarfarbe kann böse Flecken bereiten, die sich nur schwer oder gar nicht entfernen lassen.  Nehmen Sie ein altes Handtuch, legen Sie es über Ihre Schultern und fixieren Sie vorne mit z.B. mit Hilfe einer Wäscheklammer.

Meist liegen Schutzhandschuhe dabei, bei manchen Herstellern mit Wiederverwendbarer Farbe reicht dann ein einziges Paar meist nicht für eine zweite Färbung aus.

Die meisten Pflanzenhaarfarben kommen in Pulverform daher und werden mit heißem Wasser angerührt. Mit einem Schneebesen (Achtung: Keine metallischen Gegenstände) erhalten Sie schnell eine homogene Paste. Es ist möglich, dass der angerührte Farbbrei mit der Zeit etwas eintrocknet, geben Sie einfach wieder etwas temperiertes Wasser hinzu, schon wird er wieder geschmeidig.

Pflanzenhaarfarbe

Wichtig: Achten Sie ganz genau auf die Angaben des Herstellers. An Temperaturangaben sollten Sie sich unbedingt halten. Sie können das Schälchen auch in einem Wasserbad auf Temperatur halten.

Tragen Sie die Farbe vom Ansatz, Strähne für Strähne auf. Achten Sie dabei auch besonders auf die Ansätze an den Schläfen, Stirn und Nacken Region. Es wäre zu ärgerlich, wenn Sie nach dem Färben entdecken, dass diese Stellen nicht genug mit Farbe versorgt wurde.

Viele Hersteller legen ein Häubchen bei, welches  das Austrocknen der Farbe verhindert. Ein Handtuch, welches über die Folie gewickelt wird, spendet noch zusätzliche Wärme. So kann die Farbe noch besser einwirken.

Einwirkzeit – darauf sollten Sie achten

Wie bereits beschrieben ist die Einwirkzeit individuell und abhängig von Ihrer Haarstruktur. Daher bitte immer unbedingt vor dem ersten Färben mit Naturhaarfarbe einen Vortest durchführen. Lassen Sie die Farbe 30 min. einwirken. Danach können Sie entscheiden, ob Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind oder ob Sie mehr Zeit benötigen, damit die Farbe gut eindringen kann. Meist gibt der Hersteller ein Spektrum zwischen 30min. und 2 Stunden an.

Dickeres und auch längeres Haar benötigt eine längere Einwirkzeit als kurzes und dünnes Haar. Letztendlich wird es die Erfahrung zeigen, was für Sie die beste Zeit ist, denn jedes Haar ist so individuell, wie Sie selbst. Aber bei Pflanzenhaarfarbe kann man sagen, es gibt keine zu lange Einwirkzeit.

Nach der Einwirkzeit waschen Sie die Pflanzenfarbe mit lauwarmem Wasser aus, bis das Wasser wieder klar ist. Meist sollten Sie für 2 Tage auf Shampoo und Spülung verzichten, damit sich die Farbpigmente festigen können. Auch kann das Ergebnis noch einmal etwas nachdunkeln.

Meist liegt eine silikonfreie Pflegespülung bei, die Sie einige Minuten auch für eine verbesserte Kämmbarkeit einwirken lassen. Danach wieder lauwarm ausspülen.

Kräuter gegen Hautprobleme
@Chamille White – shutterstock.com

Wie lange hält natürliche Haarfarbe?

Pflanzenhaarfarbe steht konventioneller Haarfarbe in der Haltbarkeit nichts mehr nach. Es gibt Firmen, die 24 – 30 Haarwäschen gut überstehen.

Was spricht gegen Haare färben mit Naturhaarfarbe?

Coloration mit Naturhaarfarbe ist meist zeitaufwendiger, die Art der Applikation umständlicher und auch die Farbpalette eingeschränkter. Dennoch lohnt sich der Aufwand. Und Ihre Haare werden es Ihnen danken.

Sie wünschen sich eine Aufhellung Ihrer Haare? Das ist mit Pflanzenhaarfarbe leider nicht möglich. Auch einzelne graue Haare werden immer ein wenig heller schimmern, als der Rest der Haare.

Wer sich einmal für Pflanzenhaarfarbe entschieden hat, muss sich auch darüber bewußt sein, dass er lange Zeit nicht mehr blondieren kann, bis die Farbe herausgewachsen ist.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Naturhaarfarbe gemacht? Schreiben Sie uns gerne in die Kommentare. Wir freuen uns auf Ihr Feedback.

Andrea Schnitzler

Dipl. Ökotrophologin, Heilpraktikerin, Fachkosmetikerin.

Mit einem Diplom in Oecotrophologie, einer zusätzlichen Qualifikation als Fachkosmetikerin und der Berufsbezeichnung als Heilpraktikerin bietet die Autorin ein breites Spektrum an Fachwissen und praktischen Fähigkeiten. Diese multidisziplinäre Ausbildung ermöglicht es ihr, Themen rund um Ernährung, Hautpflege und alternative Heilmethoden aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und umfassende, fundierte Beratung und Inhalte zu bieten.

Über Andrea Schnitzler

1994 Abschluß: Diplom Oecotrophologin (FH) 1999 Fachkosmetikerin 2003 Heilpraktikerin Einige Fortbildungen: 2004 Ausbildung Ohrakupunktur I 2004 Ausbildung Ohrakupunktur I 2007 Gasthörer Fachbereich Ökotrophologie FH Niederrhein 2008 Biomelekulare vitOrgan Therapie und Allergostop Behandlung 2013 Ausbildung in Acunova - Akupunktur 2000 bei Prof. John Boel 2014 Vertiefung in Acunova - Akupunktur 2000 bei Prof. John Boel 2016 Sympathikustherapie bei Dr. med. Heiner Steinrücken 2017 Kinesiologie Touch for Health Paracelsus 2017 Frequenz Therapie Anja Füchtenbusch