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Ernährung und Haut – wir klären auf!

« Fachexpertin für Kosmetik und Dipl. Ökotrophologin Andrea Schnitzler im Interview »

Ein schönes Hautbild kann nicht nur durch kosmetische Maßnahmen erzielt werden, auch Wirkung von innen heraus macht sich durchaus bemerkbar. In diesem Zusammenhang stellen sich viele die Frage, ob eine gesunde Ernährung tatsächlich für schöne Haut sorgen kann. Dieser Frage gehen wir näher auf den Grund. Im Interview erläutert Dip. Ökotrophologin Andrea Schnitzler den Zusammenhang zwischen Ernährung und Haut sowie den Nutzen von Nahrungsergänzung.

Kann man mit gezielter Ernährung das Hautbild beeinflussen?

Alles, was unsere Haut für ihre Erneuerung innerhalb des 30-Tage-Zyklus benötigt, findet sich in einer ausgewogenen Ernährung: Makronährstoffe, wie Fette, Eiweiße und Kohlenhydrate, Mikronährstoffe, wie Vitamine, dazu Mineralstoffe und Spurenelemente. Das bedeutet umgekehrt:

Ein Mangel an wichtigen Hautnährstoffen, wie beispielsweise ausgelöst durch Fast-Food, aber auch Rauchen, Stress, oder Medikamente, macht sich im Hautbild bemerkbar.

Wichtig ist die Ausgewogenheit. Viel hilft in diesem Fall nicht viel. Zu viele Kohlenhydrate, also Zucker, wirken sich negativ auf das Erscheinungsbild unserer Haut aus. Zucker führt zu einer vermehrten Talgproduktion und damit zu vergrößerten Poren. Zucker lässt uns insgesamt schneller altern. Daher empfehle ich ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Haferflocken, Vollkornbrot, Obst und Gemüse.

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Sparsam bei der Ernährung sollte man auch mit Milch und Milchprodukten umgehen. Eine Studie unter 70.000 Teilnehmern hat gezeigt, dass ein Zuviel an Milch die Entstehung von Akne fördert. Zudem steigt das Krebsrisiko. Wir Ernährungsexperten empfehlen eine tägliche Menge von maximal 125 Gramm pro Tag.

Mein Fazit: Wenn wir uns gesund und ausgewogen ernähren, das heißt abwechslungsreich und regional sowie auf saisonale Produkte setzen, sind wir in der Regel gut versorgt und werden mit einer schönen, strahlenden und gesund aussehenden Haut belohnt.

Welche Rolle spielen Vitamine in Sachen Haut?

Vitamin A wird von Dermatologen als Hautvitamin bezeichnet. Es schützt die oberste Hautschicht, das sogenannte Epithel. Ist zu wenig Vitamin A vorhanden, muss es durch die Ernährung zugeführt werden. Kosmetische Produkte enthalten nur wenig Vitamin A; dennoch fördern einige Produkte die Synthese von Elastin.

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Ich empfehle Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A, enthalten in Obst und Gemüse. Vitamin C ist wichtig für die Kollagensynthese. Wer zu wenig davon hat, wie beispielsweise Raucher, bei dem altert die Haut viel schneller. Zudem stärkt es unser Immunsystem. Auch dieses Vitamin findet sich in Obst und Gemüse.

Welche Form der Ernährung ist für die Haut empfehlenswert?

Ich empfehle meinen Patienten eine ausgewogene Mischkost. Gesund ist zum Beispiel Porridge mit einem Apfel zum Frühstück. Mittags eine warme Mahlzeit, natürlich frisch gekocht, am besten mit 60 % Gemüse, 20 % Eiweiß und 20 % Kohlenhydraten. Ganz wichtig: Dämpfen Sie das Gemüse, sonst verlieren Sie die wichtigen Inhaltsstoffe mit dem Kochwasser.

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Im Übrigen gilt bei der Ernährung: ein- bis zweimal pro Woche Fleisch, natürlich in Bioqualität, einmal wöchentlich Fisch, ebenfalls Bio. Zudem sind ein bis zwei Stücke Obst am Tag eine echte Energiequelle. Mehrere Portionen Gemüse pro Tag sind erlaubt, dazu gute Öle und Fette. Zurückhaltend sollte man bei Milchprodukten sein.

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Schließlich ist das Trinken ganz entscheidend. Als Faustregel gilt: 30 ml/kg Körpergewicht. Der Körper holt sich fehlende Flüssigkeit aus der Haut, dem Darm und sogar den Bandscheiben. Die Haut wirkt trocken, wir bekommen Verstopfung und Rückenschmerzen. Ich empfehle gutes Wasser aus Glasflaschen, oder blond gezogener Tee. Die beste Flüssigkeit ist ein für 20 Minuten geköcheltes Wasser. Es gelangt besonders gut in die Zellen und hilft dabei, Giftstoffe abzutransportieren.

Gibt es ein „Super Food“ für einen reinen, strahlenden Teint?

Mein Favorit ist ein uraltes Rezept von Oma: Knochensuppe. Es gibt sogar eine kleine Studie, die Knochensuppe mit einem Hyaluronfiller vergleicht, diese also als ein wunderbares Anti-Faltenmittel beweist. Knochensuppe enthält die Hauptbestandteile für ein festes Bindegewebe, wie Collagen und Elastin. Der regelmäßige Genuss wirkt zudem positiv auf unsere Darmgesundheit.

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Wer nicht unbedingt so viel Zeit in der Küche verbringen möchte, kann alternativ den Schönheitsdrink von Oliveda verwenden. Und dann gibt es natürlich bekanntes Super Food, wie Beeren, Broccoli, Leinsamen und rote Zwiebeln. Je farbenreicher und dunkler, desto gesünder. Schließlich dürfen Bitterstoffe nicht fehlen, man findet sie in Chicorée und Endiviensalat. In Tomaten, Tomatenmark und Hagebutten ist Lycopin enthalten, einer der wichtigsten Baustoffe in der Ernährung für die Haut.

Woher weiß man, ob man ein Beauty Nahrungsmittel einnehmen soll?

Wer sich rundum gesund und energiegeladen fühlt und einen glatten und strahlenden Teint besitzt, wird keinen Nährstoff- oder Vitaminmangel haben. Fühlt man sich müde, angeschlagen und energielos, dann sollte man beim Arzt einmal seine Werte checken lassen. Vorzeitige Hautalterung, Pigmentflecken, Augenringe, verminderte Spannkraft, Hautirritationen oder splitternde Fingernägel sind ebenfalls untrügliche Zeichen für einen Nährstoff- oder Vitaminmangel.

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Braucht man überhaupt Nahrungsergänzungsmittel?

Wer sich ausgewogen und gesund ernährt, genügend Schlaf bekommt, keine Medikamente einnimmt – und dazu zähle ich auch die Pille – nur wenig Alkohol trinkt, regelmäßig seinen Stress durch Sport oder Meditation abbaut, braucht sicher keine Nahrungsergänzungsmittel. Alle anderen sollten zunächst einmal ihren Alltag checken und hier gegebenenfalls korrigierend eingreifen: bei der Ernährung, beim Schlaf, beim Alkohol oder dem Rauchen.

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Bei langfristigem oder dauerhaftem Stress helfen Omega-3-Fettsäuren, enthalten in Leinöl, Weizenkeimöl und Olivenöl. Omega-3-Fettsäuren besitzen zudem eine echte Anti-Aging Power.